13.06. - 23.06.




Heute haben wir den Werkstatttermin und hoffen, dass alles gut geht. Zu unserer Überraschung hat der Chef der Werkstatt tatsächlich einen Schwimmer für den Tank auftreiben können. Abgemacht war, dass er uns, wenn er fündig geworden ist, eine Nachricht sendet und den Preis mitteilt. Neu kostet das Teil ca. Fr. 700.- und er verlangt jetzt für ein gebrauchtes Teil Fr. 550.-. Ein stolzer Preis halte ich ihm entgegen. Seine Antwort: Es wurde bei einem Nissan mit lediglich 7000km auf der Abbruchhalde ausgebaut, sei also praktisch neu! 

 

Also wird der Tank, der noch 50l Diesel enthält, ausgebaut und die neue Schwimmereinheit montiert. Nach zwei Stunden funktioniert die Tankanzeige wieder. Was für ein tolles Gefühl! Alle Werkstätten haben uns immer wieder gewarnt, dass die Fehlersuche und die Behebung ein grosser Aufwand sei und je nachdem Tage dauern könne! Jetzt muss noch der Service gemacht und die Räder rotiert und auswuchtet werden. Super, alles in bester Ordnung und schlussendlich hat alles Fr. 750.- gekostet. Das, weil er schliesslich für den Schwimmer weniger verlangt hat! Es haben doch immerhin 3 Leute je 4 Stunden gearbeitet!

 

Wir fahren erst los nachdem Beat die Räder kontrolliert hat (aus Erfahrung wird man klug, diese Werkstatt hat vor zwei Jahren vergessen die Radmuttern des Rades hinten links festzuziehen). Nun müssen wir noch einkaufen, Gas tanken und versuchen billig zu tanken. Der Diesel wurde auch hier viel teurer wie noch vor einem Jahr. Im Moment kostet der Liter ca. Fr. 1.60. Die Gasflasche füllen lassen ist heute wieder einmal sehr interessant. Der Mann hat natürlich noch nie eine solche Flasche gesehen. Beat gibt ihm den Adapter für Südafrika mit, denn er darf nicht mit zum Füllen. Aber es geht nicht lange, da steht der Mann wieder da und behauptet es geht nicht. Nun darf Beat mit und erklärt wo der Adapter montiert werden muss, er wollte ihn doch tatsächlich beim Gasausgang befestigen! Vor dem Füllen wägt er dann die Flasche mit Gewichtsteinen und stellt erstaunt fest, dass noch Gas drin ist. Beat erklärt ihm, dass wir immer füllen bevor die Flasche leer ist. Schliesslich wollen wir nicht während dem Kochen ohne Gas dastehen! Nun fängt die Rechnerei an. Er muss ausrechnen wieviel Gas in die Flasche passt. Dazu benutzt er das Handy. 3x rechnet er 11 plus 5 gleich 16, und siehe da, es gibt immer gleich viel auf dem Handy!  Super, jetzt kann gefüllt werden. Es hat ein bisschen gedauert, aber jetzt haben wir wieder Gas für drei Monate!

 

Zurück im Swadini Camp relaxen wir weitere fünf Tage! Tagsüber ist es jeweils herrliche 25 Grad warm, aber kurz nach dem die Sonne um ca. 16.00 Uhr hinter dem Berg verschwindet, wird es kühl. Nachts ist es einmal sogar lediglich 8 Grad. Wir sind froh ein warmes Stübli zu haben. Das einzig Schwierige für uns ist, dass ab ca. 14. 00 Uhr bis 22.00 Uhr überall gefeuert wird. Wir werden geräuchert! Aber das ist halt Südafrika! 

 

Leider steigt noch mein Computer aus, der Arbeitsspeicher ist voll und ich muss einiges löschen etc. Zum Glück habe ich zwei Computer dabei, wobei der andere auch nicht 100% läuft und ab und zu abstürzt. Das Leben ist nicht immer einfach! Trotzdem geniessen wir es und planen Simbabwe. Leider kann ich die Comesa Autoversicherung für mehrere Länder online nicht abschliessen. Es wäre so einfach gewesen, denn an den verschiedenen Grenzen müsste man nicht jedes Mal eine neue Haftpflicht-Autoversicherung abschliessen.



Heute fahren wir endlich los und wollen noch den Damm im Resort besuchen. Hier wird der Blyderiver gestaut. Die Gegend ist fantastisch. Dann geht die Fahrt Richtung Tzaneen zum Einkaufen und weiter zum Zvakanuka Camping. Es soll einer der 50 schönsten Campingplätze in Südafrika sein. Vor dem Tor muss man telefonieren und erhält den Code zum Einfahren. Die Dame meint, wir sollen uns einfach einen freien Platz aussuchen. Aber wo sind die Plätze? Es hat überall kleine Wegweiser mit Namen. Sind das Camps? Wie durch die «Hohle Gasse» fahren wir. Endlich auf «Sam`s Place» sehen wir Personen und fragen. Sie meinen wir sollen auf die Hauptstrasse zurückfahren, dort gibt es noch mehr Plätze. Hauptstrasse???? Keine Ahnung, alles sieht gleich aus! Schlussendlich steige ich aus, denn einfach in eine weitere schmale Gasse (die Hauptgasse erweist sich als ebenso eng!) einbiegen mit unserem Auto ist schwierig, wenn man nicht weiss ob es genug Platz hat um umzukehren. Da kommt der Chef! Er meint gutgelaunt, dass die Schweizer auf den «Swiss Place» sollten. Zu Fuss schauen wir uns das an. Ja, da kommen wir zwischen den Sträuchern und Bäumen durch! Es hat eine Feuerstelle, einen Grill mit allen Zutaten, ein privates Blechgebäude mit Dusche und Toilette. Gas für das heisse Wasser. Einen Shelter (Unterstand) mit betoniertem Boden und Blechdach, ein richtiger Kochherd mit Backofen, Abwaschtrog und einen Wasserkocher! Und das für Fr. 20.-, alles für uns alleine! Herrlich, wir sehen niemanden, wir hören niemanden, man hat das Gefühl man sei alleine. Der Chef entschuldigt sich noch, dass wir eine eingeschränkte Privatsphäre hätten, das Hauptgebäude sei nur 200m entfernt! Aber wir sehen nur abends durch das dichte Unterholz ein wenig Licht vom Haus! Kurzentschlossen entscheiden wir uns einen Tag länger zu bleiben. 



Dann aber fahren wir zum Nationalpark Mapungubwe. Auf einer Nebenstrasse kommen wir flott voran, die Strasse ist super und wir haben kaum Verkehr. Aber dann kommt es! Löcher und nochmals Löcher! So gross wie Badewannen. Schlussendlich fahre ich mit 60kmh im 5. Gang und muss dadurch nicht immer schalten. Die Löcher sieht man nicht sehr gut da die Strasse teilweise geflickt ist. Die Einheimischen kennen natürlich die Strecke und geben Vollgas! So erreichen wir die Rezeption des Parks und buchen zwei Nächte. Der Camping ist fast 40 km entfernt in einem anderen Teil des Parks. Dieser ist durch ein Privatgelände getrennt. Und genau hier, ausserhalb des Parks treffen wir auf einen Elefanten am Strassenrand. Das Camp ist schön gelegen am Limpopo und wir entschliessen uns gleich eine Rundfahrt zu machen, in der Hoffnung einige Tiere zu sehen. Wir fahren auf einer schmalen mit Bäumen und Sträuchern begrenzten Piste die ausgewaschen ist vom vielen Regen. Mit unserem hohen Fahrzeug eine kleine Herausforderung. Am Limpopo entlang hat es teilweise Stacheldrahtzäune, denn der Fluss ist die Grenze zu Botswana. Eine traumhafte Landschaft um diesen Fluss, der im Moment trotz Trockenzeit ziemlich viel Wasser hat. Leider sehen wir kaum Tiere, nur ein paar Kudu, Zebra und Impala. Dafür übernachten wir dann sehr ruhig bei stockdunkler Nacht.

 

Heute fahren wir zur Rezeption zurück und besuchen den anderen Parkteil in der Hoffnung, mehr Wild zu sehen, haben sie hier doch die Big 4 (die Büffel fehlen). Die Landschaft gefällt uns sehr mit den Felsformationen und den riesigen Boababs. Leider sind sie von den Elefanten stark malträtiert und in jüngster Zeit wird deshalb um die Bäume ein Gitter montiert. Da der Park nicht sehr gross ist besuchen wir am Schluss noch das Museum über die ehemals hier gelegene mittelalterliche Hauptstadt eines Staates so gross wie Eswatini um 1000 – 1500, und heute UNESCO Weltkulturerbe. Ein sehr interessanter Film führt uns in die Geschichte ein. Erstaunlich, dass schon damals hier Gold gefunden und Eisen verarbeitet wurde. 1932 fand man in einem Grab ein goldenes Nashorn das zum Symbol dieser Zivilisation wurde. Grabfunde weisen darauf hin, dass die Menschen auf dem Fluss- und den Weltmeeren mit China, Indien und Ägypten Handel betrieben haben. Hochinteressant, vor allem weil wir dann in Simbabwe das «Great Zimbabwe» besuchen werden. Die Bewohner von Mapungubwe haben nämlich die Stadt aus unbekannten Gründen aufgegeben und sind nach Great Zimbabwe gezogen. Auf der Rückfahrt zum Camping treffen wir doch tatsächlich noch auf eine Gruppe von Elefanten am Strassenrand, und dies ausserhalb des Nationalparkes.

 

Die Suche nach einem Camping mit Internet in der Nähe des Grenzübertritts gestaltet sich dann als schwierig. Schlussendlich haben wir vor einem verschlossenen Tor (eine 4**** Lodge) Glück, dass ein Arbeiter herausfährt. Wir können auf dem verlotterten Campingplatz übernachten und sind die einzigen Gäste. Die Toilette wird noch geputzt und erst abends merken wir, dass wir kein Licht haben. Das Internet will auch nicht so richtig. Aber, es ist die einzige Möglichkeit zu übernachten in dieser Gegend! Es macht mir Sorgen, denn morgen müssen wir ein Einreiseformular für das Auto nach Simbabwe auf dem Internet ausfüllen und uns auf dieser Website registrieren. Noch mehr Sorgen bereitet uns das Auto! Beat hat festgestellt, dass die Fahrertüre nicht mehr schliesst. Nicht mit dem Schlüssel und auch nicht per Funk. Da die andere Seite schliesst, liegt das Problem nicht am Schlüssel sondern am Schloss. Man schickt uns von der Lodge ins 15km entfernte Musina zu einer Werkstatt mit dem Chef der Cowboy heisst! Speziell! Die «Schwarzen» versuchen alles und geben ihr ganzes Wissen in die Problematik. Und siehe da, nach einer Stunde und viel Spray funktioniert das Schloss wieder. Doch wir haben uns zu früh gefreut. Nachdem die Verschalung wieder montiert ist und wir es nochmals versuchen geht wieder nichts. Nach 2½ Stunden geben es alle auf, man müsste ein Ersatzteil bestellen, aber wir müssen Südafrika verlassen wegen dem Visum! Das Schöne an der Geschichte ist, dass die Firma keine Rechnung stellt. Dies obwohl zwei Arbeiter an unserem Auto gearbeitet haben. Sie dürfen nichts verrechnen, weil sie uns nicht helfen konnten! So geben wir ihnen ein Trinkgeld, kaufen noch Tomaten ein und fahren zurück zum Camp. 

 

Hier geht nun endlich das W-Lan, so dass ich hoffentlich am nächsten Tag das Formular für Simbabwe erledigen kann. Leider kann ich mich nicht einmal registrieren, denn der Code per Mail zur Abschliessung des Registrierungsvorganges kommt bei uns nie an! Der Chef des Campings meint, wir sollen doch einfach morgen zum Zoll fahren, da werde man uns schon helfen! Wir wissen, dass Beitbridge einer der schlimmsten Grenzübertritte in Südafrika ist! Das wird ja eine Herausforderung werden! Am Nachmittag räumen wir dann alles was geht aus der Führerkabine, denn mit einer offenen Tür ist das so eine Sache in Afrika. Auch können wir die Türe nicht am Lenkrad oder irgendwo anbinden, denn die Verkleidung hat kein Loch. Beat wäscht noch das Auto und ich versuche einen Computer wieder ein bisschen flott zu machen, denn beide Computer melden jetzt immer wieder, dass sie keinen Arbeitsspeicher mehr haben. Es steckt ein wenig der Wurm drin! Trotzdem freuen wir uns auf Zimbabwe!