2. Juni - 15. Juni


Nach der Besichtigung des Epidauros Theaters wollen wir die „Vulkanhalbinsel“ Methanon erkunden und einen der 32 Vulkane besteigen. Leider können wir auf dem kleinen Wanderparkplatz aber nicht übernachten und es ist bereits Mittagszeit. Viel zu heiss zum Wandern! So fahren wir auf dem schmalen kurvenreichen Strässchen weiter, mit hunderten von Kurven, bis wir in Methana im Hafen einen ruhigen Stellplatz finden. 

 

Nur einige Kilometer sind es bis zu einem endlosen Strand zum Ausruhen. Hier erreicht uns die Nachricht, dass Serge und Sylviane, Freunde die wir vor 4 Jahren in Südamerika kennen lernten, in Tolo auf dem Camping sind. Kurz entschlossen stehen wir früh auf und fahren vorbei an vielen Buchten mit Stränden, kleinen Dörfern und vorgelagerten Inseln nach Tolo. Leider kommt gegen Abend ein Whatsapp von Sylviane. Sie ist mit Serge im Spital! Es stellt sich heraus, dass er einen leichten Schlaganfall hatte und zur Kontrolle im Spital bleiben muss damit alles gecheckt werden kann. Wir freuen uns, als dann Serge am nächsten Nachmittag gut gelaunt mit Sylviane wieder „nach Hause“ kommt. Zwischenzeitlich ist auch ein Freund aus der Schweiz angereist, der mit ihnen nach Hause fährt. Sylviane möchte mit ihrem LKW- Womo nicht selber durch die engen Gassen in Griechenland fahren. Schön, dass wir am Abend im nahegelegenen Restaurant gemeinsame Reiseerlebnisse aufleben lassen können!

 

Danach ist Kultur angesagt. Die Burg von Nafplio erkunden wir mit vielen anderen Touristen und bestaunen vor allem die tolle Aussicht in den Hafen, das umliegende Gebirge und das Meer. Vor uns liegt eine kleine Insel mit einer Festung, die früher als Gefängnis benutzt wurde und heute als Luxushotel dient! Erreichbar nur mit dem Boot.

 

Die Festung Mykanä, unser nächstes Ziel, erklimmen wir durch ein riesiges Tor, dem Löwentor, bis auf den Hügel. Hier stand einmal der Palast mit einer herrlichen Rundumsicht. Ausser dem schönen Museum ist alles ein bisschen enttäuschend!  

 

Nach einem Einkauf bei „Lidl“ (vor allem Käse aus Kuhmilch!), fahren wir an der Burg Larisa vorbei zur Marienkirche die über der Erasinos-Quelle steht und in den Berg gebaut ist. Leider ist sie geschlossen und man kann nur die riesigen Höhlen daneben erkunden. 

 

Nach soviel Kultur ist am frühen Nachmittag „Feierabend“ und wir stellen uns an den Badestrand Kiveri. Es windet, wie fast immer am Nachmittag, sehr stark. Plötzlich fährt ein kleiner Sprinter nach dem anderen neben uns vor. 10 Autos bilden eine Wagenburg und wir stellen fest, dass dies „Fahrende“ sind. Höchst interessant das zu beobachten! Sie haben weder Dusche noch Toilette im Fahrzeug, dafür „stapelbare“ Betten und darunter die Ware für ihre Marktstände. Ein 20l Wasserkübel für Zähneputzen und Gesichtswäsche reicht für eine Familie mit 1-2 Kindern! Für das „Geschäft“ wandern sie mit dem Toilettenpapier unter dem Arm ins Gebüsch hinter dem Strand!

 

Am Morgen verschwinden alle und wir fahren weiter in die Berge zum Kloster Loukous. Wir klingeln an der Türe und warten eine gefühlte Ewigkeit bis eine ältere Dame die Türe öffnet und uns freundlich hereinbittet. Während wir den wunderschönen Blumengarten bewundern holt sie den Schlüssel für die Kirche. Die kleine Kreuzkuppelkirche hat herrliche Fresken und wurde teilweise mit antiken Bausteinen der Umgebung gebaut. Wir fahren weiter ins Parnongebirge bis Kastanitsa. Unglaublich eng ist es hier im Dorf. Vor allem die vorstehenden Balkone machen uns zu schaffen. Durch Traumlandschaften in den Bergen, vorbei an Nussbäumen, tollen Blumenwiesen, Schlangen und Echsen ist die schmale Piste relativ gut. Leider müssen wir dann lernen, dass die Strassen ab jetzt in jedem Dorf sehr eng sind und man nicht kreuzen kann, schon gar nicht mit einem Kleinbus oder Lastwagen. Ja und die gibt es auch in diesen abgelegenen Gegenden. Zum Glück nicht all zu oft! 



Unser Ziel heute Abend ist das Felsenkloster Elonis. Wir wollen in den Bergen bleiben und fahren nach Navi eine Abkürzung. So geht es locker weiter bis – na ja, bis wir stoppen müssen. Über die nächsten ca. 50m kommen wir nicht ohne die Untersetzung! Der Regen hat die Piste „bearbeitet“ und mit dem 4x4 schaffen wir das nicht! Also rein mit der Untersetzung und hoch geht es! Es schaukelt - die Bäume sind sehr nah - und trotzdem nie vom Gas, einfach durchfahren. Wir schaffen es! Hoffentlich kommt nicht nochmals so eine Strecke. Nach 50 km sind wir wieder auf einer geteerten Strasse und erreichen das Felsenkloster Elonis. Hier wollen wir übernachten, sehr einsam und ruhig. Nur die überhängenden Felsen gefallen mir nicht so richtig! Dafür haben wir dann am Morgen während der Weiterfahrt von unten eine traumhafte Sicht aufs Kloster im Sonnenlicht unter den Felsen. 

 

Leider stellt Beat am Abend bei der Kontrolle des Fahrzeuges fest, dass wir an einer von unseren zwei alten Felgen einen Riss haben! Beat montiert das Ersatzrad und in den nächsten Tagen müssen wir zwei neue verstärkte Felgen bestellen für Afrika. 

 

Im Moment wollen wir keine Berge mehr! Aber weit gefehlt! Es geht hoch und runter, d.h. vom Meer in die Berge in tausenden von Kurven und Spitzkehren, durch schmale Dorfstrassen, an herrlichen Stränden vorbei und in wunderschöne Berge. Ein Teil der Küstenstrasse ist neu gebaut von der EU, doch leider fallen die Steine von den steilen Strassenrändern überall auf die Strasse, sodass sie in 5 Jahren sicher nicht mehr so schön ist! Zudem empfinden wir es als eine Verschandelung der Gegend, eine solch breite Strasse vor allem für den Tourismus zu bauen. Na ja, wenn die Wohnmobilisten mit ihren 2,3m breiten und 7-8m langen Fahrzeugen kommen oder die Holländer mit ihren Wohnanhängern, braucht es das. Leider sind die Womofahrer nicht in allen Orten gern gesehen, finden wir doch immer mehr Tafeln mit „Camping verboten“. In den Dörfern mussten wir dreimal auf engster Strasse rückwärts fahren wegen einem Bus oder Lastwagen, was ja für die grossen Womo auch nicht lässig ist. Schlussendlich landen wir an der riesigen Bucht Limera unter einem Baum. 

 

Von hier aus besuchen wir den Inselfelsen Monemvasia mit dem gleichnamigen, von einer Stadtmauer umgebenen, Städtchen aus dem Mittelalter. Das verfallene Dorf wurde in den 50er Jahren touristisch „aufgepeppt“ und wir spazieren über die gepflästerten Fusswege zwischen Restaurants und Souvenirläden den Berg hoch. Bald sind wir nicht mehr im Touristenstrom und kraxeln weiter hoch auf die Burg bis wir vor einer wunderschön restaurierten byzantinischen Kirche stehen. Herrlich die Aussicht auf das Meer und das am Felsen klebende Dorf unter uns. Nach diesen Anstrengungen wollen wir nicht weiterfahren und deshalb geht es zurück zur Bucht Limera.

 

Die Badebuchten laden überall zum Verweilen ein. Wir aber sind nicht so die Badenixen (mir ist das Wasser zu kalt!) und deshalb geht die Fahrt heute zügig südwärts, über die Berge auf die Westseite der Halbinsel nach Viglavia. Ein toller Gratisstellplatz unter Olivenbäumen erwartet uns, sofern wir im Restaurant essen. Kein Problem, das griechische Essen schmeckt uns sehr gut. Was uns weniger gefällt ist der Wind! Man sagt uns, dass dies hier ein Surferparadies mit Sandstrand ist! Aber einfach nicht unser Ding! So fahren wir am Morgen weiter südwärts, wieder auf unglaublich steilen Strässchen (unser Navi führt uns über eine Abkürzung!!!) mit engen Serpentinen über die Berge zur Tropfsteinhöhle Kastania. Wir sind überrascht und begeistert! Ein Traum, diese Unterwelt, klein, aber oho! Leider durfte man keine Fotos machen. Ich habe einfach den Prospekt fotografiert! 

 

Noch einmal übernachten wir in Viglavia, bevor wir weiterziehen. Jetzt aber endlich einmal an allen schönen Stränden vorbei bis wir am Mittag in Ghitio am Strand Mittag essen und bleiben! Es ist zu schön hier! Wegen dem Wind, der uns wirklich nervt, machen wir erst am Morgen eine Strandwanderung zum gestrandeten Schiff und fahren dann los Richtung Mani-Halbinsel. Wir kurven durch Olivenhaine, Berg hoch und runter, meistens auf kleinen Nebenstrassen und freuen uns an der öden, trockenen, unwirtlichen Bergwelt. Steile Küsten, ausgestorbene Dörfer mit ihren Wohntürmen, kahle Bergwände, eine abweisende, erdrückende und doch so schöne Gegend! Einige Dörfer und Kirchen mit ihren Fresken werden restauriert. Piraterie war für die kriegerischen Mani das Hauptgeschäft.



 

Noch einmal übernachten wir in Viglavia, bevor wir weiterziehen. Jetzt aber endlich einmal an allen schönen Stränden vorbei bis wir am Mittag in Ghitio am Strand Mittag essen und bleiben! Es ist zu schön hier! Wegen dem Wind, der uns wirklich nervt, machen wir erst am Morgen eine Strandwanderung zum gestrandeten Schiff und fahren dann los Richtung Nani-Halbinsel. Wir kurven durch Olivenhaine, Berg hoch und runter, meistens auf kleinen Nebenstrassen und freuen uns an der oden, trockenen, unwirtlichen Bergwelt. steile Küsten, ausgestorbene Dörfer mit ihren Wohnten, kahle Bergwände, eine abweisende, erdrückende und doch so schöne Gegend! Einige Dörfer und Kirchen mit ihren Fresken werden restauriert. Piraterie war für die kriegerischen Mani das Hauptgeschäft. 

 

Wir erreichen den südlichsten Punkt vom Festland Griechenlands, parken und entscheiden erst am nächsten Morgen, als es kühler ist und der Wind nicht so bläst, die zweistündige Wanderung bis zum Leuchtturm zu machen. Dafür noch eine Geschichte von Herkules, die hier passiert ist:

 

Der letzte Auftrag, der Herkules bekam lautete, den Höllenhund Kerberos aus dem Hades, der Höhle zu holen. Kerberos war gross wie ein Elefant, hatte drei Köpfe mit scheusslichen Rachen aus denen Gift und Geifer flossen. Zudem trug einer der Köpfe eine Mähne aus grässlich geringelten Schlangen und sein Schweif war ein Drache. Herkules stieg durch Felsspalten in den Hades hinab, packte das Tier am Halse und würgte es mit übermenschlicher Gewalt um es anschliessend auf seinen Schultern zur Oberwelt hoch zu tragen. 

 

Die Wanderung zum Leuchturm ist toll und die Dusche danach im Womo noch viel toller! Nochmals bewundern wir die karge Bergwelt mit den kleinen Dörfern auf der Halbinsel Mani, diesmal auf der Westseite bis Glifada an den Strand. Unterwegs halten wir beim „Manimuseum“. So steht es im Reiseführer. Ein sehr alter Grieche, wir nennen ihn Konstantinos, mit Stock, begrüsst uns in lupenreinem Deutsch. Auf die Frage weshalb er so gut Deutsch spricht, stellt sich heraus, dass er Professor für Politikwissenschaften und Soziologie an der Universität Athen war und oft mit seinen Studentinnen und Studenten in Zürich war. In den zwei kleinen Zimmerchen findet man hunderte Bilder und Gegenstände, man kann sich kaum bewegen! Und zu allem und jedem hat Konstantinos eine Geschichte! Vor allem diese Geschichte:

 

Der Grieche Ioanis Kapodistrias spielte 1815 eine wichtige Rolle bei der institutionellen Neuorganisation der helvetischen Schweiz und ihrer Neutralität. Er verhalf den damals 22 unabhängigen Kantonen, die tiefgespalten waren und sich am Rande eines Bürgerkrieges befanden, zu ihrer föderalistischen Struktur. Mit seiner Dialogfähigkeit und Überzeugungskraft sowie seinem hartnäckigen Engagement brachte er die Kantone innerhalb 10 Monate dazu, seine Entwürfe als Bundesverfassung mit 15 Artikeln, während einer Tagsatzung zusammen mit der Neutralität zu genehmigen.

Diese Neutralität wurde der Schweiz von den „Grossen Europas“ als Bedingung für die weitere Existenz als eigenständiger Staat auferlegt. Er vertrat die helvetische Schweiz unermüdlich und erfolgreich an der Pariser Friedenskonferenz nach der Abdankung Napoleons. Die endgültige Bundesverfassung von 1848 basiert auf dieser ersten Fassung. Kapodistrias war später der erste Präsident des befreiten Griechenlands, wollte das Land modernisieren und wurde deshalb 1831 in Griechenland erschossen.  www.wikipedia.orgund www.eda.admin.ch(auf dem Weg zum Bundesstaat) 

 

Da haben wir aber etwas gelernt! Am Strand von Giglias übernachten wir und können das erste Mal am Abend bis zum Sonnenuntergang ohne Wind draussen sitzen. Die am nächsten Strand liegende riesige Seentropfsteinhöhle befahren wir am nächsten Morgen mit einem Boot. Leider ist sie schlecht gepflegt und viel wurde zerstört beim Einbau der Installationen. Schade! Ein Abstecher führt uns noch zur grossen Schlucht Viros. Da der Wanderweg mindestens 4 Stunden durch das trockene Flussbett mit Steinen führt, müssen wir auf eine Wanderung verzichten, denn das hält mein Knie nicht aus. So übernachten wir wiederum an einer Beach bevor wir über die Berge nach Mistras fahren. Unterwegs müssen wir 2x anhalten wegen 2 wunderschönen Schildkröten und bewundern vor allem den letzten Abschnitt bis Mistra. Hier führt die Strasse duch eine Schlucht. Für einmal landen wir auf einem Camping und haben Wifi. Da kann uns auch das Gewitter nicht stören!