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________  5. Juni - 28. Juni 2015

________  12. Juli - 9. August 2015

________  9. August - 17. August 2015


Paraiso Suizo - Tenerifa - Fray Bentos


Das Warten auf die Ersatzteile fällt uns leicht, denn es ist 33 Grad, und das im Winter! So geniessen wir über das Wochenende die Sonne, gehen mit Heinz und Silvia nochmals Lomo (Rindsfilet) essen und lesen viel.

 Am Montagnachmittag kommt endlich das Telefon, wir müssen sofort in die Werkstatt fahren. Bei Regen und nur 15 Grad (!) fahren wir los, bringen das Auto in die Werkstatt und spazieren zu Fuss zur Bank um Geld abzuheben. Wir brauchen noch Dollar für Argentinien und Pesos für die Werkstattrechnung. Auf dem Rückweg kaufen wir noch ein und nach 2 Stunden sind wir zurück. Das Auto ist fertig und wir können bezahlen. Unglaublich, Ersatzteile und Arbeit (2 Stunden) kosten lediglich 240 Dollar. Unser Auto läuft wieder wie auf Schienen, kein Geräusch, super!

 

Am Dienstag fahren wir mit dem Bus bei winterlichen 16 Grad, aber ohne Regen, nach Montevideo und dann mit dem Hop-on-hop-off Bus durch die Stadt. Unglaublich, hier in Uruguay hat man in allen Bussen gratis Wifi! Wir müssen eine halbe Stunde warten, bis der Bus endlich kommt,  können nur mit Kreditkarte bezahlen und die Kopfhörer funktionieren nicht -  wir ärgern uns! Nach 2 Stationen stellt der Angestellte dann die Lautsprecher auf die Deutsche Sprache um, doch leider ist der alte Bus so laut, dass wir wenig verstehen. Auf halber Strecke steigen wir im Hafen aus um in der berühmten Markthalle des „Mercado del puerto“ zu essen. Sehr speziell hier. In der Markthalle gibt es viele riesige Grills, auf  denen Fisch, Hühner- und Rindfleisch und Gemüse gegrillt werden. Wir essen natürlich wieder Lomo, ein Rindsfilet. Lecker! Doch leider müssen wir auf den Kaffee verzichten, denn unser Bus fährt weiter. Diesmal funktionieren die Kopfhörer. So erfahren wir sehr viel über Montevideo und beschliessen am nächsten Tag in die Stadt zu fahren um das Parlamentsgebäude mittels einer Führung zu besichtigen.


Am Mittwochmorgen regnet es in Strömen. Beat ist pflotschnass weil er Abwasser, Toilette und die Stützen draussen machen muss. Wir verabschieden uns nur kurz von unseren Nachbarn auf dem Platz und fahren los! Nach 200m merkt Beat dass er in der Eile vergessen hat Wasser zu tanken! So kehren wir wieder um, denn auch ich bin nass und alles trieft. Nach 5 Minuten stehen wir also wieder auf dem Platz und faulenzen den ganzen Tag bei strömendem Regen im Stübli. Unser Auto steht in einer riesigen Pfütze. Erst um Mitternacht hört der Dauerregen auf. Zum Glück versickert das Wasser im sandigen Boden sehr schnell, so dass am Morgen der „See“ um unser Auto bereits verschwunden ist. Wir packen, tanken auch Wasser (!) und fahren ohne Regen los.

 

In Montevideo können wir auf einem Parkplatz unser Auto stehen lassen und zu Fuss zum Parlamentsgebäude gehen. Leider ist die Führung in Englisch erst um 15.00 Uhr. So essen wir noch eine Pizza und machen es uns bis 15.00 Uhr gemütlich im Womo. Da wir die einzigen englisch sprechenden Touristen sind erhalten wir eine Privatführung. Sehr interessant sind die Ausführungen und das Gebäude gefällt uns sehr gut, obwohl es renovierungsbedürftig ist. Das Zweikammersystem mit Senat und Represetanten, sowie einem Präsidenten der auf 5 Jahre gewählt wird, ist ähnlich wie in Amerika aufgebaut. Uruguay wurde 1830 als demokratische Republik gegründet Nur zwischen 1973 und 1985 herrschte das Militär mit einer Diktatur. Inzwischen ist Uruguay eine der stabilsten Demokratien in Südamerika.

 

Wir übernachten nochmals beim Leuchtturm und fahren am Donnerstagmorgen los Richtung Norden auf der Ruta 5. Leider beginnt es am Mittag wieder in Strömen zu regnen. In der Touristinfo in Durazno erkundigen wir uns über die Strassenverhältnisse, denn überall hat es Überschwemmungen und Leute werden evakuiert. Das Wetter bleibt schlecht und so entscheiden wir, die geplante Ruta 31 im Norden nicht zu fahren. Wir biegen ab nach Trinidad und übernachten in einem Parco Municipal. Hier haben wir elektrisch und Wasser und alles gratis! Dazu gehört auch die Musikunterhaltung von jungen Leuten bis morgens um 4.00 Uhr bei Temperaturen von 10 Grad und Regen! Zum Glück stehen sie unter dem Dach einer Hütte die ein bisschen entfernt ist!



Juhui, es regnet nicht mehr! Wir fahren heute gegen Osten und wollen nach Fray Bentos an den Rio Uruguay um den erste industriellen Schlachthof von Uruguay zu besichtigen. Auch hier erhalten wir eine Privatführung durch die riesige Fabrik. Beeindruckend! 1865 wurde hier zum ersten Mal Fleischextrakt aus den Rindern hergestellt und nach Europa verschifft. Heute noch ist in England der Name Fray Bentos ein bekannter Markenname für Dosenprodukte. Während beiden Weltkriegen belieferte Fray Bentos die Armeen mit Fleischkonserven aus dieser Fabrik. 1875 wurden bereits 5000t Fleischextrakt verschifft und 1887 die ersten Corned Beef Dosen verschifft. Bereits 1883 wurde das erste Elektrizitätswerk in Uruguay hier errichtet, noch vor Montevideo! 1890 wurden schon 209`000 Rinder geschlachtet und verwertet! Nachdem man die Tiefkühlmethode erfunden und 1921 – 1923 eingeführt hatte, expandierte die Fabrik nochmals stark und wurde von einem britischen Unternehmen gekauft. 1971 übernahm der Staat Uruguay die Fabrik die dann 1979 geschlossen wurde. Die Anlage ist heute denkmalgeschützt und Weltkulturerbe, aber auch die Marke Fray Bentos ist geschützt und wird weiterhin von einer britischen Firma verwendet für ihre Dosenprodukte.

 

Wir übernachten direkt am Rio Uruguay inmitten von vielen Fischern und erleben einen herrlichen Sonnenuntergang. An diesem herrlichen Platz wollen wir einen Tag bleiben, schreiben und vor allem Argentinien vorbereiten. Beat klebt noch das vorgeschriebene „90“er Schild und die reflektierenden Streifen hinten und seitlich ans Auto.

 

Und nun geht es nach Argentinien!