10. November

 

bis

 

 

19. November

 

2021



Was für ein Highlight dieser Karoo Nationalpark. Wir kommen an und sehen mal als erstes mehrere Bergschildkröten. Jede ist 40cm und höher. Sie laufen in einem beachtlichen Tempo durch den Campingplatz und grasen an den wenigen grünen Stellen. Wasser hat es ja hier auch überall. Ich freue mich aber auf die Waschmaschine des Campings, denn Bett- und Frotteewäsche gehören nicht in unsere «Waschmaschine» die jeweils während der Fahrt wäscht. 

 

Heute ist wieder ein Gamedrive vorgesehen. Gemütlich langsam fahren wir durch den Park. Wir sehen wirklich viele verschiedene Tiere, nicht alle sehr nah. Und trotzdem ist es herrlich. Nach etwa zwei Stunden sehen wir vor uns ein Auto anhalten und so halten wir auch und plötzlich sehe ich den Löwen. Er ist etwa 50m entfernt und läuft gemächlich durch die Gegend. Prächtiges Tier! Wir stehen noch und der Autofahrer vor uns kommt uns entgegen um uns zu sagen, dass ca. 50m weiter ein Löwenpaar nahe der Strasse steht. So fahren wir langsam zu besagter Stelle und siehe da. Ein Löwenpaar, die Löwin voraus, kommt ganz langsam auf uns zu. Beat stellt den Motor ab und wir warten, denn die zwei warten auch etwa 10 Meter von uns entfernt und beobachten uns. Dann kommt zuerst die Löwin näher und überquert direkt vor unserem Auto die Strasse. Der prächtige Löwe schaut zu und überlegt. Aber dann macht auch er sich auf den Weg und überquert die Strasse direkt vor uns. Auf der anderen Strassenseite hat sich die Löwin nur etwa fünf Meter von uns entfernt unter einen Busch gelegt und jetzt legt sich der Löwe dazu. Erstaunlich, von der Strasse aus sieht man sie fast nicht mehr! Was haben wir für ein Glück!

 

Wir verlassen diesen landschaftlich schönen Park und fahren bis Graaf Reinet. Hier liegt der Campingplatz mitten im wunderschönen Städtchen mit einer prächtigen Kirche und vielen Häusern aus der Burenzeit. Wir buchen zwei Nächte und geniessen auch den Rasen um unser Häuschen. Am nächsten Morgen ist es neblig und düster, doch am Mittag haben wir stahlblauen Himmel. Ich nutze die Zeit am Morgen um Website zu schreiben und am Mittag fahren wir zum Desolation Valley (Tal der Trostlosigkeit). Es geht steil den Berg hoch und unterwegs können wir parken und zu einem Lookout wandern von dem aus man herrlich in die Weite sieht. Hier erwartet uns schon wieder eine Bergschildkröte die etwas kleiner ist als im Karoo Nationalpark. Von einem weiteren Parkplatz aus gibt es einen Wanderweg zu Aussichtsstellen. Sehr eindrücklich hier diese Felsformationen.

 

Auf der Weiterfahrt machen wir dann einen Umweg zum Owl House (Eulen Haus). Der Umweg führt uns in ein wunderschönes Tal, umgeben mit besonderen Bergformationen. Im Owl House hat die Künstlerin Helen Martins gewohnt und gearbeitet nachdem ihre Ehe immer problematischer wurde. Später betreute sie ihren Vater in seinen alten Tagen und auch dies war anscheinend nicht ganz einfach. Nach dessen Tod zog sie sich zurück und hat fast nur noch in ihrem Haus gearbeitet. Die «Kunstwerke» entstanden in Zusammenarbeit mit einem weiteren Künstler. Einige Südafrikaner haben uns gesagt, dass man dieses Haus sehen müsse. Wir sind weniger begeistert und fahren weiter in den Mountain Zebra Nationalpark.



n diesem Nationalpark mit einem schön angelegten Camping machen wir noch am ersten Abend ein Gamedrive. Wir staunen wie sich die Piste hoch in die Berge windet. Sehr viel Wild sichten wir nicht. Das Highlight ist ein Schabrackenschakal, der uns spitzbübisch anschaut. Am nächsten Morgen ist wie fast immer in den Nationalparks um 5.30 Uhr Tagwache bei den Nachbarn. Wir drehen uns nochmals im Bett um und stehen wie gewohnt gegen 7.30 Uhr auf, Frühstücken und fahren dann ebenfalls los auf einen Gamedrive. Vor allem auf der Hochebene hat es sehr viele Tiere, leider fast alle weit weg. Nur die wunderschönen Bergzebras stehen neben der Strasse und grasen friedlich weiter ohne uns gross zu beachten. Es sind für uns die schönsten Zebras! Und dann haben wir ein Highlight, einen Sekretär (komischer flugunfähiger Vogel). Ja die sieht man nicht so oft. 

 

Wir wollen weiter und fahren am Morgen noch in eine kleine Stichstrasse und hoffen da Meerkatzen zu sehen. Jedenfalls weist der Wegweiser darauf hin. Aber nach rund 30m hört die Piste auf und wir schauen gespannt in die Gegend. Oh Schreck, da steht doch 10m vor uns ein Büffel und schaut uns grimmig an. Langsam kommt er auf uns zu. Es wird ungemütlich, denn wir müssen auf dem engen Platz umkehren. Zum Glück beginnt er dann friedlich zu grasen und wir können ihn beobachten und dann weiterfahren. Ein schönes Tier, aber wenn er einem anschaut, ein bisschen angsteinflössend. 

 

Zuerst geht es zum Einkaufen und dann wollen wir auf Nebenpisten zum Addo Nationalpark fahren. Aber wir verfahren uns! So müssen wir umkehren und auf der Hauptstrasse weiterfahren. Später biegen wir wieder auf eine Piste ab und fahren gemütlich südwärts. An einer Kreuzung ist dann gross Addo Nationalpark angeschrieben und ja, diese Piste wollen wir nehmen. Aber oha! Piste ist leicht übertrieben. Ich glaube wir hatten auf unserer Reise noch nie eine solche Steinpiste und dann geht es noch bergauf und wird immer enger. Nach 4 km finden wir einen Platz und drehen um. Wir gehen davon aus, dass die Piste normalerweise nicht mehr befahren wird. Wir sind wieder auf der Hauptstrasse und erreichen so den Addopark. Es ist heiss, 40 Grad und dann heisst es zum ersten Mal auf dieser Reise, dass die Plätze ausgebucht sind. Schlussendlich können wir auf dem Platz für Zelte noch einen Platz ausmachen der für unser Auto völlig ausreicht und buchen 3 Nächte. Wir sind müde, diese Tagesetappe war einfach zu lang und nun müssen wir noch unsere Wäsche in unserer Waschtonne auswaschen und aufhängen. Todmüde fallen wir am Abend ins Bett. 



Am Morgen stehen wir sehr früh auf und verschieben das Frühstück. Wir werden unterwegs auf dem Gamedrive anhalten und frühstücken. Schon nach einer halben Stunde kommt uns doch tagsächlich ein Breithornnashorn neben der Piste entgegen und hält 10m vor dem Auto an um uns eingängig zu begutachten bevor es weiterzieht. Was für ein schöner Anblick! Der Addo Park ist bekannt für seine vielen Elefanten. Und wirklich, man sieht es auch auf den Pisten! Elefantendung ohne Ende! Aber schön ist es den Elefanten am Wasserloch zuzusehen. Sie spielen mit dem Wasser, wälzen sich darin und es ist immer etwas los. Man könnte stundenlang zusehen. Meisten bleiben sie auch lange am Wasserloch. Insbesondere die Jungen Elefanten sind einfach herrlich! Auf den Anhöhen sehen wir dann auch noch viele verschiedene Antilopen, Warzenschweine und Zebras. Der Park ist herrlich grün, weil es geregnet hat. Normalerweise ist er ausser den Büschen eher braun, aber dieses Jahr fällt viel Regen. Leider für uns aber für die Natur ein Segen. Am Abend überraschen uns dann die Affen auf dem Camp. Sie haben unserem Nachbarn die Lebensmittelbox geöffnet und die Spaghetti auf dem Platz verteilt! Das Gute daran ist, dass am nächsten Morgen die farbenprächtigen Vögel vor unseren Augen (und vor der Kameralinse) die Überreste der Spaghetti aufpicken. Auch am zweiten Tag sehen wir wirklich viele Elefanten. Interessant ist zuzusehen wie zwei einzelne Bullen auf ein Wasserloch zusteuern und dann miteinander streiten wer jetzt zuerst ans Wasser darf!