24. Januar -

 

10. Februar

 

 

 2019/2020



Unser nächstes Ziel ist die Bird Sanctuary. Auf der riesigen Salzpfanne brüten zu dieser Jahresseite die Rosaflamingos und viele weitere Wasservögel. Leider hat es geregnet und es ist nur ein ganz kleiner Teil dieser Pfanne befahrbar. Aber wir sehen hunderte von Flamingos und andere Vögel. Lustig sind die Gnus, die in Gruppen auf der Piste am Wasser liegen oder dann einzeln irgendwo in der Weite stehen und uns beobachten. 

 

Die nächste Nacht verbringen wir im „Elefant Sand“ Camping. Da stehen wir vor einem grossen Wasserloch und die Elefanten kommen und gehen den ganzen Nachmittag an uns vorbei (ca. 20 – 30 Meter). Lautlos kommen sie jeweils daher und plötzlich steht wieder einer vor unserem Stübli. Auf der nahen Restaurantterrasse sitzt man nur etwa 10 Meter von den trinkenden Elefanten entfernt. Eindrücklich!

 

Auf dem Weiterweg auf der Hauptstrasse nach Kasane begegnen uns mehrmals Elefanten die im Busch verschwinden. Hier im Norden von Botswana bewegen sie sich über hunderte von Kilometern völlig frei. Es gibt hier 100 000 Elefanten, auf jeden km2 sind es 6 Stück. In Kasane erledigen wir wieder mal einiges und geniessen den tollen Campingplatz mit Pool bei leider trübem Wetter. Dafür ist es nicht heiss, lediglich um die 30 Grad.



Heute machen wir zur Abwechslung eine Flussfahrt auf dem Chobe. Herrlich sind die Tiere im und um das Wasser! Wir haben Glück, regnet es doch die ersten Minuten, dann aber ist es trocken aber nicht so heiss und wir haben eine gute Sicht. Die Bilder sprechen für sich!

 



Nun wollen wir noch durch den Chobe-Nationalpark fahren und auf einem Camp im Park übernachten. Die sandige Piste führt dem Fluss entlang und somit sehen wir auch viele Wasservögel. Die Elefanten lassen sich nicht blicken, dafür gibt es Nilpferde, Zebras, Antilopen, Krokodile etc. Das Camp liegt dann wunderschön ein wenig erhöht, sodass man über eine grosse Pan zum Fluss sieht. Auf der anderen Seit ist Namibia und da grasen die Kühe. Ein etwas seltsamer Anblick! Und plötzlich, ich will gerade das Nachtessen vorbereiten, sehe ich eine ganze Kolonne Elefanten mit ihren Jungen zum Fluss laufen. Herrlich! Sie trinken und dann geht es wieder in einer Kolonne zurück in den Busch. Eine Viertelstunde, und der Spuk ist vorbei. In der Ferne entdecken wir eine riesige Herde Zebras, Giraffen und Antilopen die ebenfalls unterwegs sind zum Fluss. 

 

Nach einer sehr ruhigen Nacht fahren wir weiter. Die Piste ist ein wenig besser wie gestern, aber dann kommts! Regen hate eine tiefe Rinne in den Sand „gefressen“ und wir müssen jeweils durch den Busch auf eine Nebenpiste ausweichen. Einmal aber gibt es keine Ausweichstelle! Wir steigen aus und begutachten die Angelegenheit und besprechen wie Beat fahren muss. Ich habe die Aufgabe zu filmen und anzuleiten. Sehr anspruchsvoll! Aber es passt, obwohl ich eine Schrecksekunde habe. Plötzlich schlägt der Abwassertank auf und vorne „schwebt“ das linke Rad ca. 25cm in der Luft! Aber wir schaffen es!

 

Auf einem wunderschönen Camp ausserhalb des Nationalparks und für einmal auf Rasen und nicht auf Sand, verbringen wir zwei Nächte. Das Camp ist eingezäunt und wir hören nachts Hyänen und Nilpferde in der Umgebung.



Zurück in Kasane organisieren wir einen Ausflug zu den Viktoriafällen. Die Grenzübertritte hier sind sehr mühsam und durch die verschiedenen Abgaben für das Auto, temporäre Einfuhr, eine Roadtax (Strassenzoll), eine Carbontax (CO2- Abgabe) und eine Insurance (Versicherung) plus unser Visum (für einen Tag) extrem teuer. Das wollen wir uns ersparen, denn in ein paar Tagen wollen wir nach Sambia, und da soll der Grenzübertritt ebenfalls teuer und mühsam sein. Ein Fahrer holt uns um 7.00 Uhr ab und wir fahren zur Grenze. Ausstempeln in Botswana, kein Problem, dann einstempeln in Simbabwe, auch kein Problem, dauert aber doch etwas länger. Einige Zettel müssen ausgefüllt werden und 30 Dollar pro Person in bar bezahlt werden. Dafür gibt es einen Stempel der eine ganze Seite im Pass ausfüllt! Nach einer weiteren Stunde Fahrt durch den Busch erreichen wir das Städtchen Victoriafalls. Zuerst laden wir noch ein Ehepaar aus bei einer Lodge. Sie ist von der Deutschen Botschaft in Botswana und wir hatten ein interessantes Gespräch während der Fahrt. Bei den Falls bezahlen wir den Eintritt von 30 Dollar pro Person in bar. Die Preise sind eigenartig, kostet der Eintritt doch 30 Dollars, oder 25 Euros, oder 150 Simbabwische Dollars (ca. 14 Franken) pro Person! Leider haben wir nur US- Dollars, denn simbabwische Dollars kann man nirgends wechseln.

 

Wir ziehen unsere Regenjacken an, denn man wird wirklich nass. Beeindruckend sind die Fälle hier die 107 Meter in eine Schlucht fallen und stolze 1.7km lang sind. Die Gischt steigt hoch hinaus und im Regenwald, durch den der Weg angelegt ist, wird man klitsche nass. So kann man auch nicht überall fotografieren. Auf dem Weg durch den Regenwald entdecken wir unglaublich viele Schmetterlinge der verschiedensten Art. Uns gefällt es sehr, wir sind aber auch froh, endlich die Regenjacken ausziehen zu können, denn es ist tropisch heiss und wir sind auch nass vom Schwitzen. 

 

Livingstone der angeblich die Fälle entdeckt hat (man ist sich da nicht so einig!), gab den Fällen den Namen Victoria nach dem Namen der damaligen Queen, die sie aber nie gesehen hat. Im Restaurant genehmigen wir uns einen Cappuccino der besonderen Art und einen Espresso mit Guetzli. Es ist alles so „weltfremd“ hier. Wir sind in einem der ärmsten Länder und hier ist alles „Highsociety“. Bezahlt wird mit US-Dollars, Euros oder per Kreditkarte in US-Dollars! Die Preise sind für das südliche Afrika sehr hoch, Espresso und Cappuccino 9 Dollars! Touristenpreise! Unser Fahrer bringt uns noch zu einem Kaffeehaus, von dem aus man Richtung Fälle und auf den Fluss sieht. Alles brandneu und wunderschön, könnte in der Schweiz sein! Das Mittagessen hier aber auch der anschliessende Kaffee im geschichtsträchtigen Hotel "Victoria Fall“ sind sehr gut. Das Hotel wurde Anfang des 20. Jahrhunderts gebaut während dem Bau der Eisenbahnbrücke. Mugabe, hohe Regierungsbeamte aber auch Royals haben hier schon genächtigt. Heute sind es vor allem Chinesen und Russen! Der Ausblick von der Terrasse, über den englischen Rasen und die zwei prächtigen Bäume zu der Eisenbahnbrücke und den Fällen in 2km Entfernung, ist toll. 

 

Auf der Rückfahrt hat es unser Fahrer eilig. Anstelle von 80km fährt er 110km und muss plötzlich heftig bremsen, als ein Elefant am Strassenrand steht! An der Grenze stempeln wir bei einem Zöllner mit vier Streifen an den Achselpatten aus. „Grüezi“ tönt es vom Schalter her, und ich bin einen Moment sprachlos! Ja, der Zöllner spricht Schweizerdeutsch praktisch ohne Akzent. Und „Chuchichäschtli“ geht auch wunderbar. Beat kann es sich nicht verkneifen und fragt ihn lachend, ob er für jede Sprache die er spricht einen weiteren Streifen auf seine Achseln bekomme. Das ganze Büro kann sich kaum erholen vor Lachen! Dann geht es zur botswanischen Grenze. Doch halt, vorher noch aussteigen und Schuhe desinfizieren! Man stellt sich in einen flachen Behälter mit einer „Flüssigkeit“ und auch mit dem Auto fährt man durch diese Pfütze! Und dann nochmals aussteigen. Im Freien stehen vier Leute und lassen uns ein neues Formular ausfüllen wegen dem Coronavirus. Ein dutzend Fragen von Kopfweh über Fieber und Husten etc. muss man beantworten und unterschreiben. Am Schluss wird noch Fieber gemessen! 36 und 35.7 Grad, alles ok, wir dürfen den Stempel holen und in wieder Botswana einreisen! 

 

In Kasane hat die Regenzeit so richtig begonnen. Es regnet jeden Tag mindestens einmal mit Gewitter. Auf unserem sandigen Camping in der Lodge bilden sich Bäche. Wir sind froh um unser trockenes „Stübli“. Leider ist es auch sehr feucht, und die Frotteetücher etc. trocknen nicht mehr. So ist es nun wirklich Zeit nach Sambia auszureisen. Wir wissen, dass wir auch dort nicht in die Nationalparks fahren können, es hat einfach zu stark geregnet. Und uns erzählt man, dass es die letzten 2 Jahre nicht geregnet hat! Was für ein Pech für uns Reisende, für die Einwohner ein grosses Glück.

 

Wir wissen, dass wir erst am 4. März nach Namibia einreisen können.  Der Grund ist, dass wir lediglich 60 Tage in Namibia bleiben können bis wir das Auto in Windhoek einstellen und nach Hause fliegen. Das heisst, wir werden uns die nächsten drei Wochen entlang der Hauptstrasse nach Lusaka, der Hauptstadt Sambias, bewegen und mal schauen, was uns alles erwartet.