____________   18. September - 26. September

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____________   29. Oktober - 14. November

____________   14. November - 25. November

____________   25. November - 16. November 


Popajan - Quito


Wir stehen jeden Morgen sehr früh auf da es bereits um 6.00 Uhr taghell ist. Die Einheimischen sind um diese Tageszeit schon eine Stunde unterwegs. Deshalb stehen wir auch schon um 8.00 Uhr an der Hauptstrasse und warten auf den Bus nach Popayan. Unser Womo lassen wir auf einem sicheren Stellplatz stehen. Es ist Sonntag und trotzdem sind viele Leute unterwegs. In der „weissen Stadt“, wie Popayan auch genannt wird staunen wir. Der Bus muss eine Umleitung fahren da die Strassen in der Innenstadt gesperrt sind. Wir steigen aus und spazieren um die Ecke zum Hauptplatz. Und was sehen wir? Da findet ein Grossanlass mit Läufern statt! Tausende, junge und alte Leute, Profis, Rollstuhlfahrer und Familien tragen Nummern und machen sich bereit für ihren Städtelauf! Wir staunen, denn die Leute könnten nicht unterschiedlicher sein. Da gibt es die Frauen und Männer aus den Bergen mit ihren „Trachten“, d.h. mit den blauen Ponchos der Frauen und den Röcken der Männer. Daneben die Leute mit Highheels und knappen Oberteilen. Sie alle bringen ihre Kinder zum Lauf und fiebern mit. Die Lautsprecher sind auf eine Lautstärke eingestellt die für uns unglaublich laut ist. Auch das Fernsehen ist hier. Auf dem offiziellen Siegerwagen, ausgestattet mit einer Siegertreppe, stehen ca. 20 goldene Becher die zu gewinnen sind. Die Jüngsten erhalten alle eine Medaille, mit denen sie stolz umherlaufen! Und vor allem ist es ein riesiges Chaos!

 

Wir fragen uns, ob die Walkingtour an die wir uns angemeldet haben stattfindet. So suchen wir fast eine halbe Stunde, bis wir dann endlich eine Frau finden, die 2 Leuten etwas erklärt und wir feststellen, dass wir eine sehr kleine Gruppe sind. Wir erfahren einiges während dieser Tour, aber leider ist sie sehr unprofessionell. Auch besuchen wir einige Museen und müssen uns Porträts anschauen. Nicht ganz unser Ding! Uns gefällt die Stadt, in der alle Häuser weiss angemalt sind und heute leider kaum ein Geschäft offen ist wegen dem Grossanlass. So fahren wir dann schon bald mit einem Taxi nach Hause.

 

Nach einigem hin und her beschliessen wir die nördliche der drei Routen über die Anden zu fahren. Viel wird erzählt, dass die Strassen sehr schlecht sind. Ja, es hat einige tiefe Löcher, aber wenig Verkehr und so sind wir rasch auf über 3000m und im Nebel. Nach etwa 60km kommt dann die Piste. Aber kein Wunder, hier hat es wieder sehr viele Abbrüche vom Regen. Auch fehlen Brücken die neu gebaut werden. Die Kolumbianer haben ein echtes Problem mit dem Strassenbau, denn die steilen Berghänge direkt an den Strassen sind porös und nicht felsig. Sobald es regnet, bröckelt alles ab und rutsch auf die Strassen, oder die Strasse wird unterspühlt. Leider ist dann der Nationalpark Tierradentro wegen unpassierbarer Strasse geschlossen. So fahren wir weiter und erreichen die 45 um nordwärts abzuzweigen Richtung Desierta de Tatacoa. Hinter einem kleinen Restaurant finden wir einen ruhigen Übernachtungsplatz. Es ist heiss, wir sind wieder im Tiefland und nachts ist es immer noch über 30 Grad. Dazu gibt es tausende Mücken!



Heute fahren wir auf einer „löchrigen“ Strasse zur Desierto de Tatacoa. Aber wo ist sie, die Wüste? Na ja, es ist trockener wie auch schon, aber es wächst Gras, hat Bäume und Gebüsche. Nur die unzähligen riesigen Kakteen lassen uns erahnen, dass irgendwo eine Wüste ist. Der kleine Brucecanon soll hier sein. Und siehe da, plötzlich stehen wir davor. Wir sind enttäuscht. Es ist schön hier, aber wir hatten Erwartungen die nicht erfüllt werden. Wieder einmal zeigt sich, dass es viel besser ist ohne Erwartungen eine Gegend zu erkunden und jeweils den Moment zu geniessen. So fahren wir bei gegen 40 Grad die holprige Piste ins Tal und staunen immer mehr, dass es viele Hotels und Hosterias gibt die in dieser trockenen Gegend ein Swimmingpool haben. Nein, das ist definitiv nicht was wir erwartet haben! So essen wir unser Müesli und spazieren noch auf den Grat, damit wir in den kolumbianischen Brucecanon hinunterschauen können. Zugegeben, schön ist es, aber eben nur ein Abklatsch von dem Original. Wunderschön sind aber die vielen Kakteen, die teilweise auch blühen. Es fällt uns leicht bei dieser Hitze keinen Spaziergang zu machen und hier nicht zu übernachten wie geplant. So fahren wir die Piste nordwärts und geniessen diese wunderschöne Gegend. Schlussendlich erreichen wir nach 1 ½ Stunden einen ehemaligen Eisenbahntunnel und eine ehemalige Eisenbahnbrücke über die wir auf die Hauptstrasse fahren und wieder südwärts abbiegen. Bei einer Tankstelle übernachten wir bei angenehmen 28 Grad nachts! Doch am Morgen sind wir eingekeilt zwischen „Güggelitransportern“! die ihre Ware umladen. So machen wir es uns gemütlich und schreiben und lesen bis wir endlich abfahren können.

 

In San Augustin finden wir einen erholsamen schönen Stellplatz bei einem Schweizer Hostel. Hier geniessen wir wieder die kühlen Nächte und das herrliche Klima mit bis zu 30 Grad am Tag und nachts kühl. Auch dieVegetation gefällt uns, es ist tropisch, hügelig mit vielen Canyon und sehr grün. Nach einem Ruhetag besuchen wir zu Fuss den Archäologischen Park. Steil, sehr steil, fast überhängend geht es bergab und anschliessend genauso wieder bergauf. Ich glaube in der ganzen Schweiz gibt es nicht so steile Strassen wie es hier tausende gibt! Der Park inmitten von einem Dschungel und die ausgestelltenSteinfiguren sind heute noch eine der grössten Rätsel der präkolumbischen Zivilisation. Die zwischen dem 1. und 8. Jh. erstellten mythologischen Götter und Ungeheuer sind die grösste Ansammlung von religiösen Monumenten und Skulpturen in Südamerika und seit 1995 Weltkulturerbe. 



Es regnet immer wieder und Gewitter gehen in den Bergen los. So bleiben wir noch einen Tag und hoffen auf besseres Wetter. Endlich, die Sonne scheint ein wenig und wir fahren los, gehen einkaufen und fahren Richtung Süden nach Macao. Doch leider beginnt es schon bald heftig zu regnen und will nicht aufhören. Es ist sehr heiss da wir das Amazonasgebiet erreicht haben. Deshalb schlafen wir wieder einmal nur mit unseren Tüchern. Am Abend hört es dann endlich auf zu regnen und nachts ist es sehr ruhig. Nur was soll denn das! Morgens um 5.00 Uhr knallts. Jemand wirft eine Schaufel in den Lastwagen neben uns und lässt den Motor an. Schlussendlich fährt er dann weg, aber an schlafen ist nicht mehr zu denken. Deshalb stehen wir bereits um 6.00 Uhr auf. Draussen ist es schon lange hell und von überall her ertönt Musik. Neben uns steht ein weiterer Lastwagen der versucht den Motor zu starten. Aber da geht gar nichts mehr, die Batterie ist leer. Auch überbrücken hilft nichts. Schlussendlich zieht ihn ein anderer Lastwagen an. Juhui, der Motor springt an, aber dann knallts! Die Bremsen funktionieren nicht und er fährt seinem „Retter“ hinten auf! Doch man staune, beide finden das nicht so schlimm. Schlimmer ist, dass nach kurzer der Motor wieder abstellt! So wird ein weiteres Mal angezogen und diesmal mit funktionierenden Bremsen. Dann versuchen bei einem weiteren Lastwagen zwei Männer ein Motorrad auf die Ladebrücke zu fahren. Über das schmale Brett kann das ja nicht funktionieren. Artist müsste man sein! Schlussendlich hilft dann Beat, und gemeinsam bringen sie das Motorrad in den Lastwagen. Sie bedanken sich sehr für die Hilfe.

 

Leider finden wir dann den Weg aus Mocoa hinaus kaum. Die Stadt erlebte in der Nacht vom 31. März zum 1. April 2017 nach sintflutartigen Regengüssen eine Schlammlawine. Die Flüsse traten über die Ufer und verursachten grosse Zerstörungen. Fast die Hälfte der Gebäude und 17 Stadtteile wurden zerstört. Mindesten 280 Menschen starben. Heute noch fehlen viele Brücken und der Einbahnverkehr in der Stadt mit den steilen Strassen erschweren zusätzlich das navigieren. Schlussendlich schaffen wir es und fahren die berüchtigte „Trampolin de la Muerto“. Sie wird auch „Trampolin de Diablo“, „Death Road“ oder „Goodbye My Live“ genannt. Wir finden die Strecke trotz strömendem Regen und Nebel nicht als sehr schlimm.  Teileweise waren die Pisten in Peru viel schlimmer. Ja, es ist schmal, hat viele Kurven, auch unübersichtliche und es hat relativ viel Verkehr mit Lastwagen. Aber es hat viele Ausweichstellen und Leitplanken. Teilweise ist die Strasse abgerutscht. Sie ist aber breit genug für ein Fahrzeug. Wie in Peru haben wir auf einer Seite Felsen, auf der anderen Seite geht es teilweise 1000m senkrecht hinunter. Für die 70km brauchen wir aber trotzdem fast 4 Stunden. Schlussendlich erreichen wir die Lagune de la Cocha und langsam zeigt sich auch die Sonne. Die prächtige Aussicht auf die Lagune geniessen wir im Restaurant bei einem Fischessen. 

 

Heute fahren wir zurück auf die Panamaricana und biegen nach einer Stunde ab auf eine Strasse die zu Vulkanen führt. Dies wegen der anstrengenden Fahrweise der Busse und Lastern und dem grossen Verkehrsaufkommen. Fantastisch ist dann die Aussicht auf die Canons, an denen sich verschiedene Strassen entlangwinden. Gegen Mittag erreichen wir Las Lajas und entscheiden uns auf dem Parkplatz der Seilbahn zu übernachten. Aber was soll denn das? Machen die Maintenance an der Seilbahn? Ganz langsam kommen jeweils drei Gondeln hintereinander aus dem Stationshaus raus. Es stellt sich heraus, dass dies keine Maintenance ist, ber die Anlage sehr speziell konzipiert ist. 4 mal sind drei Gondeln hintereinander mit je 6 Sitzplätzen befestigt. Diese laufen im Schneckentempo aus dem Stationshaus hinaus und beschleunigen dann sehr wenig. Langsam, sehr langsam gleiten sie dann hinunter zur Mittelstation, da wird wieder „entschleunigt“ bevor es weiter geht in die Talstation. 20 Minuten hat man für die kurze Strecke und die Bahn hat eine Kapazität von 370 Leuten pro Stunde. Gebaut wurde sie 2013 von Deutschen! Beim Zuschauen schläft man fast ein, beim Fahren geniessen wir die Landschaft. Wir sitzen ganz alleine in einer solchen Dreierkomposition. Bald schon taucht die Kathedrale auf die über eine Schlucht gebaut ist. Fantastisch! Im Abendlicht noch viel schöner!

 

Bereits um 8.00 Uhr sind wir am nächsten Morgen an der Grenze und können unsere Autopapiere abgeben. Nach 1 ½ Stunden sind wir in Kolumbien ausgereist und fahren an den Zoll von Ecuador. Wir stellen uns in der Warteschlange ausserhalb des Zollhauses an. Aber nichts geht, was ist denn da los? Endlich wird uns mitgeteilt, dass der Strrom ausgefallen ist. Die werden ja wohl einen Generator haben denken wir. Aber weit gefehlt. Die Warteschlange wird länger und länger, schlussendlich stehen 1000 Leute an! Um uns herum sind alles Venezuelaner die auf Arbeitssuche sind. So warten und warten wir. Nach 3 ½ Stunden entschliessen sich die Grenzer die Daten der Leute in Formulare einzutragen um  diese später ins System einzutippen. Endlich, nach 5 Stunden haben wir es geschafft und wollen noch die Autopapiere erledigen. Aber ohalätz, das geht nur mit Computer und wir haben noch immer keinen Strom. So setzen wir uns ins Auto und essen etwas. Dann wieder anstehen, aber noch immer kein Strom! Schlussendlich kommt der Chef und wedelt mit 3 Pässen, einer davon gehört uns. Also los, nichts wie hinterher. Er führt uns zu einem Pickup. Wir dürfen ins Auto sitzen, die anderen nehmen auf der Pritsche Platz. Im Moment als er den Motor anlässt, kommt ein Angestellter und schreit: wir haben Strom! Also aussteigen und immer dem Chef hinterher. Wir dürfen in sein kleines Büro. Da lässt er den Computer an und dann klingelt das Telefon ununterbrochen. Die vielen Whatsapp und Telefone die ohne Strom nicht reinkamen, müssen jetzt zuerst beantwortet werden! Wir warten! Dann endlich, nach 7 ½ Stunden haben wir unsere Stempel und Papiere. Nun geht es 2 Stunden nach Iberra zur Finca Sommerwind. Da haben wir mit Pascal und Jeannette um die Mittagszeit abgemacht und jetzt ist es 17.30 Uhr!

Während den 10 Tagen hier auf der Finca treffen auf Fredy und Jaqueline aus Eglisau ein. Ihnen haben wir eine Platine für den Kühlschrank von zu Hause mitgenommen, die sie hier in ihren defekten Kühlschrank einbauen. Wir geniessen die Zeit mit anderen Travellern, putzen, waschen, schreiben, lesen etc. Die Zeit vergeht wie im Flug. Zuerst werden wir Cynthia abholen und 2 Tage später kommt dann auch noch Vanessa in Quito an. Zusammen fliegen wir dann auf die Galapagos am 21. Dezember.