20. Juli - 25. Juli


16. Tag

Nachts hat mich einmal ein Gewitter geweckt. Aber heute Morgen ist wieder traumhaft schönes Wetter! Keine Wolke! Wir füllen noch unsere „Waschmaschine“ und los geht’s Richtung Westen zum Lac Oô. Wie man das wohl ausspricht?

 

Herrlich die Berge und Weiden mit den Kühen. In der Ferne sehen wir die grösseren Berge, teilweise noch mit Schnee bedeckt. Wir fahren wie immer an vielen Fahrradfahrern vorbei. Unglaublich wie viele Holländer und Franzosen die Berge hoch und runterfahren. Schon bald sind wir in Oô. Hier gefällt es uns überhaupt nicht. Massen von Leuten treffen wir an, die alle zum See hochwandern wollen! Da es keine Möglichkeit gibt vom See herunterzufahren beschliessen wir weiter zu fahren bis nach Arreau. Meine Knie ertragen das bergab gehen nicht mehr.

 

Wir waschen noch die Wäsche aus und machen uns anschliessend auf, das Städtchen anzuschauen. Es gefällt uns ausgezeichnet und so geniessen wir den Nachmittag vor dem Womo und gehen Abends nochmals ins Städtchen bummeln.

 

17. Tag

Auf dem Weg nach Lourdes fahren wir zuerst Richtung Norden, dann drehen wir Richtung Westen ab. Wie immer ist das Wetter am Morgen herrlich, kaum eine Wolke ist zu sehen. Deshalb ist die Fahrt auch einmalig schön. In der Ferne sehen wir die Pyrenäen, teilweise noch mit Schnee bedeckt, in der Sonne leuchten.

 

In Lourdes wollen wir uns die Kirchen und die Grotte anschauen. Eigentlich sind wir erstaunt dass es nicht mehr Leute hat, denn es ist Sonntag. Vorbei an den vielen Souvenirläden geht es zu den Kirchen. Vor allem ich bin fasziniert von den tollen Mosaiken ausserhalb, aber auch innerhalb der Kirche. Einfach wahnsinnig! Da wir keine Ahnung haben über den geschichtlichen Hintergrund von Lourdes, brauchen wir wieder einmal Wikipedia offline.

 

Auf dem Rückweg zum Womo treffen wir auf ein indisches Restaurant und so müssen wir hier Curry essen. Lecker! Zurück beim Womo müssen wir noch umparkieren, denn wir stehen unter einem Ahornbaum, der einen „Saft“ frei gibt. Alles ist klebrig!

 

18. Tag

Wir wissen am Morgen noch nicht was für ein herrlicher Tag wir heute erleben werden. Zuerst geht es nach Asson und dann südwärts in die Pyrenäen. Doch kurz nach Lourde fallen uns kleine und grössere „Schlösschen“ auf. Wir halten an und finden die Kapellen in Bétharram. Im 14. Jahrhundert war dies ein bedeutender Wallfahrtsort. Interessant wie sich der Kreuzweg vorbei an kleinen Kapellen den Wald hoch schlängelt. Uns mutet alles ein wenig fremd an, denn wir treffen auf Leute die barfuss und betend durch die Kirche gehen und später auch den Kreuzweg hochgehen. So fahren wir bald wieder weiter.

 

Eine schmale Strasse windet sich durch Schluchten den Berg hoch auf den Col du Soulor. Phantastisch! Wir können uns kaum satt sehen! Die vielen Velofahrer sind das Gefährlichste auf der ganzen Strecke. Oben angekommen treffen wir auf Kühe, Pferde, Schafe und Esel auf dem Parkplatz! Und das Wetter ist phantastisch!

 

Wir wollen weiter Westen zu über den Col d Aubisque nach Laruns. Erst ein paar Tage später erfahren wir, dass die Strasse eigentlich für Fahrzeuge über 3t am Nachmittag aus dieser Richtung gesperrt ist. Die Strasse ist schmal, die Felsen nahe an der Strasse und Leitplanken gibt es auch nicht! Zum Glück kommt uns kein Womo entgegen! Wir fragen uns auch wie hier der ganze Tour de France Tross jedes Jahr diese Strecke fährt. Nicht ungefährlich für die Radrennfahrer!

 

In Laruns geht’s südwärts durch Schluchten bis zum Stausee von Fabrèges. Hier stehen wir auf einem Traumplatz.

 

19. Tag

Zuerst klären wir in Fabrèges (einem Winterkurort) ab, was das mit der europaweit höchstgelegenen Bahn ist. Die vielen Touristen und Busse schrecken uns aber ab. Es würde mit einer Gondel auf den Berg gehen und dann mit einem Touristenbähnchen durch die Landschaft! Das brauchen wir definitiv nicht.

 

So fahren wir Süden zu nach Spanien bis Biescas und dann Richtung Osten bis Ainse. Eine schöne Gegend, aber nach dem gestrigen Tag ein bisschen langweilig. In Ainse einem alten Städtchen das vom Tourismus lebt übernachten wir auf einer schönen Wiese und treffen da sogar Schweizer.

 

Zweimal erleben wir hier Hagel und einen heftigen Sturm. Wir befürchten dass wir einen Hagelschaden haben, die Körner sind bis 3cm  gross und es „knallt“ auf unser Auto herunter! Es ist sehr unangenehm. Nach dem ersten Hagel steigen wir aufs Dach und finden tatsächlich kleine Dellen. Aber vermutlich bezahlt da die Hagelversicherung nicht.

 

20. Tag

Heute werden wir wieder viel im Auto sitzen und nordwärts fahren nach Frankreich. Durch einen Tunnel überqueren wir die Grenze und zweigen bald darauf in ein Tal ab. Es geht hoch und höher und schlussendlich sind wir in einem Skiort mit vielen Liften und hunderten Parkplätzen. Es gibt sogar einen  Stellplatz für 120 Womo mit Stromanschluss. Aber alles nur im Winter. Jetzt ist überhaupt nichts los, obwohl hier die Bergwelt wieder einmalig schön ist.

 

Im nächsten Tal wollen wir nochmals hochfahren, geben dann aber auf halber Strecke auf. Die Strasse wird sehr eng, die Felsen sind nahe an der Strasse und dazu kommt der Gegenverkehr. So entschliessen wir uns nach Arraud zu fahren. Diesen Stellplatz kennen wir und dort werden wir den Nachmittag an der Sonne geniessen.

 

21. Tag

Wir freuen uns auf die Fahrt über den Col d`Aspin. Herrlich, wir fahren wieder ins „Herz der Pyrenäen“. Oben treffen wir sogar auf einen Schweizer mit Familie inmitten von einer grossen Kuhherde.

 

Weiter geht’s hinunter ins Tal und nach Campan. Da wollen wir uns die vielen Figuren die überall im Dorf stehen ansehen. Zudem müssen wir uns erkundigen, ob die weitere Strecke tatsächlich wegen dem Unwetter vor mehr als einem Monat geschlossen ist.

 

Leider ist es so. Trotzdem wollen wir noch bis La Mongie fahren und dort mit der Gondel (man muss sogar unterwegs die Gondel wechseln) auf den Pic du Midi (2872m). Hier gibt es auch ein Observatorium mit einer interessanten Ausstellung. Dieser Ausflug hat sich sehr gelohnt. Zum einen haben wir Glück mit dem Wetter, zum anderen ist die Aussicht einfach toll.

 

Leider müssen wir nun 2 Stunden einen Umweg über Lourdes machen um nach Gavarnie zu gelangen. Die letzte halbe Stunde fahren wir einem Fluss entlang der mehrere Dörfer überflutet hat während dem Unwetter vor ca. einem Monat. Ganze Strassen und Brücken sind weggerissen. Kein schöner Anblick! In Gèdre ankommen waschen wir unsere Wäsche und übernachten auf dem Parkplatz. 

26. Juli - 4. August


22. Tag

Früh fahren wir los die kurze Strecke nach Gavarnie. Wir finden so früh am Morgen rasch einen Parkplatz, ziehen die Wanderschuhe an und wandern dem Bach entlang ins Tal zum Cirque de Gavarnie. Es geht leicht bergauf, aber so ist das für mich kein Problem. Schrecklich ist nur, dass die Leute diesen Weg mit Mauleseln und Pferden machen. Diese stehen zu Dutzenden im Dorf und warten auf Leute. Der Weg ist entsprechend verschmutzt von Pferdesch......! Zum Glück sind wir bei den Ersten die ins Tal wandern und so können wir die schönen Berge geniessen.

 

Auf dem Rückweg ist es dann weniger lustig. Zu hunderten laufen die Touristen den Weg ins Tal, oder begegnen uns hoch zu Ross! Wir sind froh wieder zurück im Dorf zu sein. Nach unserem Müsli geht es weiter, wir sind definitiv nicht geeignet für solchen Massentourismus!

 

Wir fahren das lange enge Tal zurück und biegen in Argelès-Gazost nach Westen. ab Heute wollen wir auf dem Col du Soulor übernachten. Bereits vor ein paar Tagen waren wir hier und es hat uns so sehr gefallen.

 

Wir geniessen die Alp und werden von Pferden, Kühen, Eseln und Schafen belagert. Das einzig Schlimme sind die tausenden Fliegen! Aber Beat liebt es ja am Abend die Fliegen zu killen!

 

23. Tag

Wir verabschieden uns von einem der schönsten Stellplätze hier in den Pyrenäen. Zuerst geht es nach Laruns um Wasser zu tanken und dann müssen wir ein kurzes Stück nordwärts fahren um im nächsten Tal wieder in den Süden, nach Spanien zu gelangen.

 

Das lange Vallée d`Aspe wird je höher wir steigen je schöner. Wir überqueren immer wieder eine Eisenbahnstrecke die leider nicht mehr in Betrieb ist. Bereits vor hundert Jahren wurden die Tunnel und Brücken gebaut. Leider kam dann bald der Spanienkrieg, anschliessend der 2. Weltkrieg und schlussendlich stürzte noch eine Brücke ein, sodass man zum Entscheid kam die ganze Linie zu schliessen. Das verrückte an der Geschichte ist, dass in Spanien der 2. grösste Bahnhof Europas steht und nicht mehr benutzt wird da die Strecke geschlossen ist. Ein Riesengebäude mitten in den Bergen!

 

In Jaca wollen wir auf einen Stellplatz, doch dieser Stellplatz enttäuscht uns sehr und so suchen wir mit dem Navi den nächsten Campingplatz. Durch 2m breite Strässchen führt uns das Navi mitten durch Felder auf einen Camping mit Pool und Wifi. So entschliesse ich mich Website zu machen. Es braucht zwar Nerven, denn das Wifi ist superlangsam und fällt immer wieder aus. Vielleicht auch weil es immer wieder donnert und blitz. Na ja, ein Teil schaffe ich trotzdem.

 

24. Tag

Heute ist wieder Kultur angesagt. Wir wollen ein ehemaliges Kloster welches in den Berg gebaut ist anschauen. So fahren wir eine kurze Strecke zum S.Juan de la Pena. Es geht am Schluss steil den Berg hoch vorbei am alten Kloster im Felsen bis wir auf einer Anhöhe sind. Hier kann man parkieren.

 

Wir sind wieder die Ersten und kaufen uns das Ticket für beide Klöster. Die Ruinen des neueren Klosters stehen hier auf der Anhöhe. Um die Ruinen wurde ein Gebäude erstellt und im Inneren geht man über einen Glasscheibenboden und sieht so die Überreste des Klosters sehen. Dabei hat man Figuren in die Mauerresten gestellt, die ihrer täglichen Arbeit nachgehen. Toll gemacht!

 

Mit einem Minibus wird man dann zum Höhlenkloster aus dem 9.Jh. gefahren. Eindrücklich! Der Kreuzgang ist noch sehr gut erhalten. Auch die Kirche selbst ist in der Höhle und gut erhalten da sie ja geschützt ist. Im 17. Jh. hat dann ein König noch eine Gruft in den Berg hauen lassen mit vielen Goldverzierungen. Hier wurden einige Könige beigesetzt.

 

Im Valle de Hecho erleben wir das wunderbares Dorf Hecho. Wir sind im Baskenland und ab hier sind die Dörfer sehr schön. Erstaunt sind wir, dass in dieser Bergwelt ohne Industrie noch Leute leben. Es geht alles etwas gemächlicher zu und her, wir sind ja in Spanien!

 

Obwohl es weit ist, möchten wir heute noch nach Frankreich zurück. Auf den schmalen Strassen hier im Baskenland verfahren wir uns auch noch und müssen wieder einmal mit Hilfe des Navis auf die richtige Strasse zurückfinden! Umkehren in diesen kleinen Dörfern mit den schmalen Strassen ist jeweils nicht so einfach!

 

Müde kommen wir gegen Abend in Mauleon-Licharre an. Leider haben wir vorher keinen geeigneten Platz gefunden, vor allem weil ich nicht an einem Bach übernachten wollte. Es regnet jeden Abend oder jede Nacht und man weiss ja nie wie der Bach ansteigt!

 

25. Tag

Wir freuen uns auf Espelette. Hier wollen wir übernachten und uns das schöne Städtchen anschauen. Auf Nebenstrassen fahren wir von Frankreich über Spanien wieder nach Frankreich. Eine herrliche Gegend mit den wunderschönen Häusern hier im Baskenland.

 

Leider werden wir in Espelette sehr enttäuscht. Ein Touristenort mit hunderten von Touristen und kein richtiger Stellplatz! Das ist für Frankreich eine Ausnahme. Ein Franzose zeigt uns auf der Karte einen ruhigen Platz bei einem Thermalbad in Cambo-les-Bain. Also nichts wie los, wir fahren dahin. Hier bleiben wir, hängen unsere Wäsche auf und lesen wieder einmal. Zudem müssen wir die Heimreise planen.

 

Gegen Abend stellen wir fest, dass wir hier nicht übernachten können da das Tor geschlossen wird. Wir brechen ab und fahren durch die traumhafte Anlage des Bades, vorbei an der Rezeption. Ich habe noch nie ein so elegantes Bad gesehen! Schade dass wir nicht länger unterwegs sind, hier möchte ich baden gehen und die Anlage auch von innen sehen.

 

Zurück in Espelette parkieren wir  auf einem Parkplatz und übernachten da.

 

26. Tag

Zuerst geht es ins schmucke Städtchen. Wir sind früh und es hat wenig Touristen. Hier wollen wir Piment kaufen. Das chiliartige Gewürz soll ausgezeichnet sein und hier wird dieses Gewürz angepflanzt.

 

Wir verabschieden uns aber schon bald, denn die Touristen kommen in Massen an. Heute wollen wir den Atlantik sehen und fahren bis Biarritz. Auf einem Stellplatz finden wir glücklicherweise einen der letzten Plätze. Bereits um 11 Uhr ist jeder Platz besetzt und es kommen immer mehr Womos. Kein schöner Platz und auch sehr laut neben einer Hauptstrasse. Aber wir wollen ja hier keine Ferien machen.

 

Trotzdem es sehr heiss ist laufen wir ins Städtchen. Wir versuchen der Beach entlang zu gehen die bekannt ist für die Surfer. Unglaublich wie viele Leute es im Wasser hat und an der Beach! Das Städtchen gefällt uns mit seinen alten Häusern! Aber wieder ist es so dass hier sehr viel Tourismus ist. Nach drei Stunden „wandern“ sind wir müde und versuchen den Stellplatz zu „geniessen“.

 

27. Tag

Nun geht es heimwärts! Wir wollen nicht nur auf den Autobahnen fahren. Bis Pau fahren wir Autobahn, dann geht es weiter auf Nebenstrassen. Bergab, bergauf, durch Gegenden mit viel Landwirtschaft kommen wir in Agen mit dem „Canal des deux Mer“ an. Nach einigem Suchen finden wir den Kanal der wie eine Brücke über den Fluss führt. Eindrücklich der Canal du Midi. Wir fahren dem Kanal entlang ein kurzes Stück weiter und übernachten direkt am Kanal. Es ist laut hier, hinter uns die Strasse, neben dem Kanal die Eisenbahn! Wir können trotzdem wie immer gut schlafen.

 

28. Tag

Bereits nach einigen Kilometern sehen wir noch einmal den „Canal des deux Mer“ in Moissac. Auf Nebenstrassen durch einige wunderschöne Täler geht es weiter bis Millau. Hier steht die höchste Brücke der Welt, höher wie der Eiffelturm! Ein einmaliges Bauwerk und sehr ästhetisch! In nur 4 Jahren wurde die Brücke gebaut und heute kann man während einer Führung einiges über die Entstehung erfahren. Sehr interessant. Morgen wollen wir auch noch über die Brücke fahren.

 

Ein Dilemma ist dann die Suche eines Stellplatzes. Nach einigem hin und her finden wir einen Traumplatz in einem Wäldchen. Hier windet es nicht. Der Wind nervt uns schon den ganzen Tag. Unglaublich wie stark er weht und dann auch noch so warm! Im Wäldchen sind wir ein wenig geschützt.

 

29. Tag

Nun ist es soweit, Autobahn fahren ist angesagt, wir wollen bis in die Region von Lion fahren. Zuerst geht es über die berühmte Brücke. Ein tolles Gefühl diese 3km lange Brücke hoch über dem Tal. Der Preis den wir dann für das Befahren der Brücke bezahlen müssen ist auch toll: Euro 13.50 für 3km Brücke!

 

Mit viel Rückenwind, wir werden teilweise richtig gestossen vom Wind, finden wir einen Stellplatz in einem schönen Dörfchen. Am Abend sind wir dann nicht mehr alleine, es kommen noch 6 weitere Fahrzeuge. Leider können wir wegen dem extremen Wind den Abend kaum draussen geniessen. Zum Glück sind wir die ersten auf dem Platz und können uns so unter den Baum stellen in den Schatten.

 

30. Tag

Wieder fahren wir Autobahn, und das bis nach Bern! Von hier geht’s durch das Entlebuch nach Luzern. Wir wollen noch jemanden im Spital besuchen und erst dann nach Hause fahren.